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Kritik | Interviews | Download Tag und Nacht und Alles (Demo, 2006)
OX Fanzine #68 / 05/2006
ORAL FLIPPERS
Tag und Nacht und Alles CD (CD-R)
Erschien "Grüße aus dem Jammertal", das Debüt Album der Gießener, noch bei Café Vinyl/Flight13, sind die ORAL FLIPPERS nun, wie es das Info so schön sagt, "aufgrund allgemeiner Knappheit an Ressourcen" wieder auf Labelsuche. Und zu wünschen wäre ihnen da ein Fund, denn die fünf Songs auf "Tag und Nacht und Alles" klingen sehr schön und ausgereift. Es gibt also melancholischen Punkrock mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch und ziemlich persönlichen Texten. Fein schnell und doch immer mit eingängigen Melodien, brauchen Vergleiche zu Bands wie TURBOSTAAT, DACKELBLUT oder MUFF POTTER kaum gescheut zu werden. Ich drück die Daumen, dass es bald wieder ein richtiges Album gibt, denn die ORAL FLIPPERS sind garantiert eine der besseren deutschen Punkrockbands. Übrigens: Warum hat das Wort "Emo" eigentlich einen so unangenehmen Beigeschmack? Hier würde es super und völlig positiv gemeint passen!
Jan Eckhoff
Plastic Bomb online
ORAL FLIPPERS
Tag und Nacht und Alles CD (Demo)
Die Band sucht ein Label, dass ihre neue Platte rausbringen möchte. Da wir das bei der Bombe aus diversen Gründen leider nicht selbst machen können, schreib ich mal dieses Review. Vielleicht findet sich ja ein Label. Die Band hätte es verdient, auch wenn ich den Bandnamen ziemlich schwach finde. Musikalisch und textlich geht es jederzeit klischeelos zur Sache. Die ORAL FLIPPERS erinnern stark an Bands wie MOTORMUSCHI, RAZZIA und auch ein wenig an TURBOSTAAT und DACKELBLUT. Auch wenn die Band nicht aus dem hohen Norden kommt, so scheint sie musikalisch doch dort beheimatet zu sein. Auf diesem Demo befinden sich 5 gute Songs, alles kleine, zarte, emotionale Kleinode voller Melancholie. Punk mit Gefühlen statt mit der Axt. Gefällt mir ganz gut.
Micha.-
Grüße aus dem Jammertal (CD, 2003, Café Vinyl)
OX #53 / IV 2003
ORAL FLIPPERS
Grüße aus dem Jammertal CD
Hui, was die ORAL FLIPPERS, vier Jungs aus Giessen, mir hier mit ihrem Erstling um die Ohren hauen, will meinen CD-Player gar nicht mehr verlassen. Ich hab keine Ahnung, zum wievielten Mal ich die Platte jetzt höre, und eigentlich war jeder, der sie so zufällig mithören musste (ist in den letzten Tagen kein Besucher meiner bescheidenen Behausung drum rum gekommen…) mindestens genauso begeistert gewesen. Zehn Mal hervorragender deutscher Rock, nicht ganz so ruhig-traurig wie KETTCAR oder TOMTE, nicht ganz so rockig wie CASANOVAS SCHWULE SEITE oder MOTORMUSCHI (das sind bewusst gewählte Vergleiche!), nicht ganz so poppig wie die WOHLSTANDSKINDER, aber irgendwo dazwischen, auch textlich… und vereinzelt eingestreute Trompeten und Mädchen-Chöre tun ihr übriges. Kein Wunder, dass die ORAL FLIPPERS schon mit Kombos wie den BOXHAMSTERS oder MUFF POTTER gespielt haben, passt bestimmt wunderbar, und ich hoffe, die spielen mal hier in der Nähe bei Gelegenheit. So, jetzt aber genug geschwärmt, checkt mal den durchaus Beispielhaften Titel „Herbst im Herz“ auf der CD zu diesem Heft und denn ab und die ORAL FLIPPERS kaufen!
Jan Eckhoff (37:22) (9)
Plastic Bomb Nr. 47 / 2004
Die Jungs aus dem Jammertal Giessen wissen den Cocktail aus Motormuschi, Razzia und Turbostaat um eine angenehme Variante zu bereichern. Im Gegensatz zu Oma Potter und Turbostaat geht mir der Sänger nicht so auf den Sack, sondern weiß zu überzeugen. Mancher Song schifft zwar hart an der Kettcar-Tomte-Kotzgrenze, aber diese Jungs kriegen die Kurve zum Guten. Ja, das ist wirklich eine Ausnahme-CD... werde wohl zur nächsten CD-Beilage mal bei den Jungs anklopfen, ob sie da nicht mal mitmachen wollen. Ich denke, die könnten hier den einen oder anderen überzeugen.
Swen
Hähnchen #2
Auf gar nicht leisen Sohlen auf dem Weg nach oben:
die Oral Flippers begeistern (fast) restlos!
Ok ,ok, Gießen ist doch kein musikalisches Niemandsland, wie der Verfasser dieser Zeilen mal unterstellt hat (s. Hähnchen Nr. 1, Interview mit Mono Für Alle!) Nach den furiosen Mono Für Alle! kommt hier schon das nächste musikalische Schwergewicht aus der hessischen Pampa: gestatten, die Oral Flippers! „Hört auf zu fragen, wann aus mir mal endlich etwas wird / Ich bin schon lange wer, doch das habt ihr noch nicht kapiert / Nein ich ändere mich nicht mehr / Den letzten Schliff hab ich gekriegt, doch das ist schon lange her, jetzt wird zurückgefickt“ (Feinschliff) – und das wird auch musikalisch umgesetzt mit Frauenchören, Trompeten (Real2003, baby“), eher melancholischen Orgelsounds und poppigen Anleihen, wie wir das auch bei MUFF POTTER und TOMTE bewundern dürfen! Und abgehn können sie sowieso, wie „Pornofan“ beweist, der mit dem (medial gesteuerten) Voyeurismus abrechnet.“ Lass mich reinschaun, ganz tief rein, Kranke Seele och das Fleisch drumrum ist geil“. Der letzte Song „Irgendwo brennt noch Licht „, der – behaupt ich mal – einer der besten deutschsprachigen Titel der letzten Jahre ist (au, der Ohrwurm bohrt sich ganz tief rein…!) ist da der grandiose Schlussakt in einem Topalbum, das ihr unter der Rubrik „Post Punk“ einordnen könnt, wenn ihr schon so kleine geile Schubladen-Denker seid! „Irgendwo brennt noch Licht / Irgendjemand ist noch wach / und das ist gut / wenn es irgendjemand gibt“ – ein Silberstreifen Hoffnung in der schwarzen Nacht! Die Oral Flippers jedenfalls lassen uns nicht im Stich!
jof
Warschauer (Finest Noise Review)
ORAL FLIPPERS wütender, harter Melodiepunk der satten Sorte ist geliebtes Kind von Wipers, Oma Hans, Oiro und gehört zu den Existenzargumenten von deutschsprachigem Punkrock 2004.
VISIONS 01/2004
Musikalisch mittelmäßige, aber textlich durch einige gute Ideen auffallende Gitarrenmusik zwischen Schlaupunk, hohem Norden und Gitarrenherzflimmern.
Im Grenzbereich zwischen "klugem Deutschpunk" und "Hamburger Schule" schlägt man die Zelte auf, da wo auch Bands wie die Boxhamsters, Muff Potter, Kettcar oder Tomte campen. Dabei fehlen trotz Einsprengsel von Trompete und Orgel sowie Verzierungen aus der Gitarrenperl-Schule der seufzenden Herzen die wirklich packenden Songideen und die straffe, selbstbewußte Kompaktheit, welche die Konkurrenz im positiven Sinne professioneller klingen lässt. Was die Band dennoch markant macht, ist ihr Umgang mit Zitaten. Einzelne textliche Tupfer verpflanzen Elemente der Schlager-, Pop-, oder Spießerkultur in einen anderen Kontext und werten diese somit fast beiläufig und entlarvend um. In "Hellblaue Tapeten" wünscht man die sexistische Rollenklischees anerziehenden Eltern mit den Worten ihres Helden Wolle Petry dreifach in die Hölle, Das Nena Zitat "ich wird verrückt, wenn´s heut passiert" offenbart - in einen Porno-Kontext versetzt - den eigentlichen Gehalt des immer als Liebe und Romantik verbrämten Vokabulars des Mainstream-Pops und eine Zeile wie "Dieses Leben ist real" bekommt eine ganz eigene Stimmung, wenn mit "real" hier der Deutschen liebster Supermarkt gemeint ist. So setzen die Flippers mit teils zu enervierend neben der Spur nölender Stimme Akzente, auf deren Ausbau zu hoffen ist, und sind auf eine Weise "dagegen", die immer glaubwürdig und nicht zu oft peinlich ist.
6 Oliver Uschmann
Greenhell
Grüße aus dem Jammertal Cafe Vinyl, 2003
Für ein Debüt textlich und auch musikalisch erstaunlich ausgereifte Songs, die die Gießener uns hier präsentieren. Vergleiche laßen sich am ehesten zu ähnlich gut aufspielenden "Szene Größen" wie Muff Potter oder den Boxhamsters ziehen, wobei Oral Flippers noch ein klein wenig "post-punkiger" klingen, sprich abwechslungsreicher, durchdachter und ziemlich souverän präsentierter, melodischer Punk mit einem gewissen Hamburg Touch. Das bezieht sich dabei ganz absichtlich sowohl auf Bands wie Tomte oder Kettcar, wie auch auf Oma Hans und die ganze Clique um Bärbel, Norden usw. cd-only, aber durchaus zu empfohlen
Anarchy and Peace 02/04
„es fährt ein zug nach nirgendwo mit mir als passagier. mein herz verloren irgendwo…“(herbst im herz)
dieses lied von den oral flippers hab ich auf dem ox sampler entdeckt. es ging mir nicht mehr aus dem ohr. da es dumm ist, einen sampler immer und immer wieder, nur wegen einem lied zu hören, war eins klar: das komplette album muss her!!! das wäre doch mal eine platte, die ich gern besprechen möchte.am sonntag eine email geschrieben, am montag kam die antwort, am dienstag die cd. gleichzeitig erreichte mich eine benachrichtigung aus flensburg: natsch vs flensburg 3:0. dazu kann ich nur sagen: „ihr sollt in der hölle schmoren! hölle, hölle, hölle, hölle“ (hellblaue tapten).
darum zuerst mal grüße zurück ins jammertal (weil die cd so superschnell da war - nicht nach flensburg!!!).
oral flippers kommen aus giessen. sie bezeichnen ihre musik als post-punk. nach zwei demotapes und einer splitsingle mit sapporo, gibt’s jetzt ihren ersten longplayer „grüße aus dem jammertal“.
dieser silberling läuft seither bei mir tagein tagaus. alle zehn lieder sind hits!!! die scheibe erinnert mich irgendwie an die erste muff potter. ich weiss, vergleiche sind doof. aber gemeinsamheiten mit der gerade genannten band, den boxhamster, oma hans, schneller autos organisation und bands die nach hamburg klingen, sind meiner meinung nach vorhanden. mal mit trompete ( d. und real2003, baby), mal mit mädchenchor (herbst im herz) unterschmückt. bei irgendwo brennt noch licht darf sogar eine orgel mitspielen. textlich gesehen wünschen sich die jungs weg von dieser „gottverdammten welt“. das ganze kommt dann mal rotzig, dann mal wieder melancholisch rüber. aber alles mit vielen schönen melodien.
ich kann euch empfehlen diese cd nicht kaufen. ich höre sie jeden tag bis sie mir zum hals raushängt, am nächsten tag beginnt das selbe wieder von vorne. der rest meiner plattensammlung wird total vernachlässigt. und warum gibts grüße aus dem jammertal nicht auf vinyl? vor allem wenn das label schon café vinyl heisst. aber vielleicht kommt das ja noch.
„…unsere religion ist die musik die wir hören“ (glaubt uns bloß nicht!). natsch
EXPRESS, Gießen 49/03
Wochentipp
Liegt mir persönlich am Herzen: Oral Flippers. Wirklich feiner, feiner Punk-Rock. Lange musste auf einen waschechten Longplayer gewartet werden, nun endlich die Release-Party: "Grüße aus dem Jammertal" , zehn Tracks lang. Und. Es. Rockt. Gießen scheint ja ohnehin Schmiede genialer Bands zu sein (i.e. Boxhamsters), die Flippers treten zum Beweis an. Schon lang' nicht mehr gehabt, diesmal wirklich ruhigen Gewissens: Wochentipp!
Waste Of Mind
Die ORAL FLIPPERS aus Giessen sind mittlerweile auch schon neuen Jahre zusammen unterwegs und so lange musste man bis jetzt auch auf ihr Debüt „Grüße aus dem Jammertal“ warten. Scheint so als haben sie einfach den richtigen Zeitpunkt abgewartet, denn Deutsch zu singen ist nicht länger verpönt und mit ihrem melodischen Punkrock liegen sie irgendwo zwischen Combos wie Muff Potter, Oma Hans oder vielleicht auch Boxhamsters. Beim ersten Durchgang konnte sie mir gar nicht zusagen und der Zeriss war gedanklich schon fertig, aber brav wie ich bin höre ich jede Platte vorm besprechen ja nicht nur einmal und wieso zeigt sich mal wieder in diesem Fall. Was zuerst zusammengewürfelt klang, macht auf einmal mehr Sinn und ähnlich sieht es auch bei den Texten aus. Cool sind definitiv auch die gelegentlich eingestreuten Trompeten oder Mädchen Chöre die musikalisch für etwas Abwechslung sorgen. Freunde des Genres sollten reinhören.
Die OX- Geschmaxcontrol (OX# 54 / I 2004) Schöner deutschsprachiger Punkrock aus Boxietown.
Wer Schrottgrenze, Turbostaat und die lokalen Vorbilder mag,
der macht hier keinen Fehler. Und "Herbst im Herz" ist ein Hit! (7)
Joachim Hiller Diese Band aus Gießen mit dem bescheuerten Namen verbindet gekonnt Hamburger Schule Cleverness mit Boxhamsters Punkrock, das muss man ihnen lassen. (6)
Thomas Kerpen Das Teilnehmerfeld der der Bezirksmeisterschaft im 35er-PLZ-Bereich wird zunehmend größer und mit den ORAL FLIPPERS dürfte einigen Etablierten ernsthafte Konkurrenz erwachsen. (7)
Norbert Johannknecht Ich behaupte, dass wenn Reinhard Mey Punkrock machen müsste, dann hätte er mehr Power und Spass als diese Jammerlappen. (1)
Carsten Vollmer Zuerst dachte ich, wir hätten einen Porno zu besprechen, leider aber ist es nur eine Band, die auch Sportfreunde Stiller sein könnte. (3)
Dominik Winter
Backagain
Extrem eingängigen Punk-Rock mit deutschem Text gibt es von ORAL FLIPPERS, die bestimmt live auch ziemlich geil sind.
Punkstelle
Sehr geiler melancholischer Pop-Punk-Rock aus Giessen mit deutschen Texten.
Die Split-Single mit Sapporo (1998)
"Die Oral FLIPPERS fahren die neue schlaue deutsche, Punklinie, die ja den einen oder anderen Freund unter unseren Lesern haben sollte. Textlich sind sie etwas dirketer, jedoch weit vom Durchbeten alter Gebete entfernt. Und der Sänger ist tatsächlich gut.... tja, hab' ich's fast geschafft, ohne das Wort Boxhamsters auszukommen.... ...."
(Plastic Bomb, über die Split-Single mit Sapporo)
Die ORAL FLIPPERS aus Heuchelheim hören sich an wie SUPERNICHTS und das ist ja nun nicht gerade eine Schande (soll zumindest keine sein). Schöner, deutschsprachiger Punkrock mit seinen Ecken und Kanten.
(OX, über die Split-Single mit Sapporo)
Die Demo Kritiken: "die Oral FLIPPERS aus Gießen sind genau das richtige für Leute, die deutsche Punkmusik ohne Plattheiten suchen...
"Die fünf Stücke sind schroff und melodisch..."
(VISIONS 6/98 über "Jammern")
"Gute Tanzmusik mit Texten, die es zuzuhören lohnt." "Wer auf Punkrock mit Hirn gut kann, sollte sich die Gießener mal zu Gemüte führen."
(OX: II 98, über "Jammern")
"Gute Melodien, nicht so ausgelutschte 08-15-Songs"
(OX:26/97, über "Popschutz")
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